Die Paldiski Evangeelne Meremisjon wird seit ihrer Gründung im Jahr 2000 als gemeinnütziger Verein ausschließlich von Ehrenamtlichen betrieben. Die Leitung der Einrichtung liegt seit 2015 bei der Estin Riina Kangro, nachdem der langjährige Chairman Viktor Kudrjavtsev aus Altersgründen ausschied. Riina kann auf ein engagiertes Team zurückgreifen: Jaanus Saat ist Este und von Anfang an dabei. Er ist Sozialarbeiter im Hauptberuf und für Bordbesuche und den Club zuständig. Im Herbst 2017 wurde er zum Bürgermeister von Paldiski gewählt. Julia ist ebenfalls Mitarbeiterin der ersten Stunde. Sie ist Russin, arbeitet in der Hafenverwaltung Nord und macht Bordbesuche im Nordhafen. Die Estin Aeri ist hauptberuflich Bibliothekarin, ermöglicht den Seeleuten den Zugang zum Internet in der städtischen Bibliothek und wird von diesen liebevoll "Mutter der Seeleute" genannt. Daneben gibt es eine Reihe von gelegentlichen Helfern, darunter die Jugendgruppe "Uus Laine" (Neuer Wellengang) . Die Meremisjon pflegt gute Beziehungen zum Stadtrat, zum örtlichen Pastor, zur Hafenverwaltung und zur Gewerkschaft der Seeleute.

Die Paldiski Evangeelne Meremisjon feierte 2015 ihr fünfzehnjähriges Bestehen. Ein kleines Wunder - denn das Team hatte unter hohem persönlichen Einsatz und immer hart am finanziellen Abgrund viele schwierige Jahre zu meistern, um die Einrichtung bis jetzt am Leben zu erhalten. Trotz bescheidener Finanzmittel ist die Meremisjon ein soziales Leuchtturmprojekt für Paldiski geworden. Sie ist die einzige Anlaufstelle für Seefahrer aller Nationalitäten, die in den beiden Häfen vor Anker gehen. Es gibt für sie ansonsten in der ganzen Stadt weit und breit kein Angebot, keine Institution, bei der sie menschliche oder organisatorische Hilfe erhalten können. Keinen Ort, an dem sie für einige Momente die Trennung von ihren Familien und ihrer Heimat vergessen können, an dem sie mit Problemen und Ängsten Gehör finden.