Seit dem Frühjahr hat das Corona-Virus das Leben hunderttausender von Seeleuten weltweit verändert – leider nicht zum Guten. Nicht nur jeder Schiffsreeder, sondern auch jedes Land und jeder Hafen hat seine eigenen Pandemie-Regeln. Die zum Teil strengen Reisebeschränkungen führen dazu, dass ganze Crews nicht nach Hause können, aber auch keine Ablösung zu ihren Schiffen gelangt. Für die Seeleute, die durch ihren Beruf fernab von Familie und Heimat ohnehin schon stark belastet sind, bedeutet Corona nochmals eine Verschlechterung ihrer Lebensumstände. Besonders der eintönige Alltag und die Isolation machen den Menschen zu schaffen. In vielen Ländern können die Schiffsbesatzungen entweder gar nicht oder nur unter strikten Auflagen von Bord gehen. Die Arbeit der Seemannsmissionen vor Ort ist da ein kleiner Hoffnungsschimmer, ein Moment, in dem menschliche Zuwendung für kurze Zeit von der Isolation ablenkt.

All dies hat auch die Stiftung Seemannshilfe in den letzten Monaten intensiv beschäftigt. Denn die Arbeit unserer Schwestern und Brüder von der Seemannsmission (Meremisjon) in Paldiski/Estland war ebenfalls nur unter erschwerten Bedingungen möglich. „Durch die gegenwärtigen Quarantänemaßnahmen ist die Tätigkeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sehr beeinträchtigt. Nur wenige Seeleute dürfen von Bord, und zahlreiche Schiffe vom Team der Meremisjon nicht betreten werden, zu groß die Angst der Reeder vor einer Infektion der Crew. Um dies überhaupt in einigen Fällen zu ermöglichen, mussten wir aus Deutschland zunächst erst einmal geeignete Schutzmasken beschaffen, die es längere Zeit in Estland gar nicht oder nur zu exorbitanten Preisen gab. „Allerdings bedeutet das nicht, dass es kaum Kontakte und Beziehungspflege gibt. Über die sozialen Medien sind Seeleute in aller Welt gerade jetzt eng mit der Meremisjon Paldiski verbunden. In ihren Emails drückt sich diese besondere Beziehung zur greifbaren und erfahrbaren Arbeit der Seemannsmission aus“, berichtet der deutschsprachige estnische Pfarrer Matthias Burghardt, Repräsentant unserer Stiftung vor Ort.

Ihre positiven Erfahrungen und Erinnerungen begleiten die Seeleute rund um den Globus und halten die Verbindung aufrecht. Hiervon zeugen zahlreiche Danksagungen die das Team der Meremisjon um Riina Kangro via Facebook erreichten und sich mehrheitlich auf die Zeit vor der Pandemie beziehen:

„Really Great job for the seamen you people are doing, awesome hospitality and great guidance to us by team of this club. A homely feeling by all of us, Special thanks to Mam Riina kangro“ (Second Mate of Om Parkandi, India)

„Paldiski Maritime Mission served the on board crew to our sarisfaction. We found the Mission to be very co-operative and supportive to on board crew“ (Captain of a ship from India)

I had been at sea for almost 2 months when I first arrived at Paldiski seamens mission, it was very nice to be able to visit and have a break from day to day life on the ship. Riina Kangro made me and my crew mates very welcome and also showed us around the town of Paldiski in there mini bus. I hope to be able to return to Paldiski mission again (Second mate of an indian ship)

„…Guys from the seamen’s mission are very generous, wonderful people…. very happy to be back”. (N.L., India)

„It was a very interesting and relaxing visit, our next port of after Paldiski will be Dilisklilisi, Turkey. Eight of us are alreay 9 months away from home. We have no idea when we get home. Hope to see you again maam.” (C. Tan, Spain)

Es sind nur einige der Reaktionen, über die sich Riina und ihre Mitarbeiter freuen und die sie motivieren, trotz der momentanen Situation und der Knappheit finanzieller Ressourcen mit ihrer Arbeit fortzufahren. Sie hat uns geschrieben: „Das Hauptziel der Arbeit der Meremisjon ist stets die Hilfe für die Seeleute, die aus den beiden Frachthäfen Paldiskis zu uns kommen, mit uns ihre Zeit verbringen und ihre Probleme teilen. Wir hören ihnen einfach zu, wenn sie über ihre Familien und Kinder erzählen und uns Fotos Ihrer Geliebten zeigen, und sind sehr stolz, dass Sie uns diese persönlichen Dinge anvertrauen. Wir sprechen ebenfalls über ihre Heimatländer sowie politische und soziale Probleme. Zur Zeit sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen die Mittel der modernen Kommunikation und die Beziehungspflege über Facebook von besonderer Bedeutung.”

Um diese wichtigen Arbeitsinstrumente der Meremisjon funktionsfähig zu halten, haben wir jüngst aus Ihren Spendenmitteln als Einzelmaßnahme Gelder für die Neuanschaffung eines leistungsfähigen Laptops und eines Smartphones zur Verfügung gestellt. Doch ist dies nur ein kleinerer Teil des finanziellen Bedarfs der Einrichtung, der auf mindestens 10.000 EUR jährlich beziffert werden kann. Neben Kommunikationskosten sind dies laufende Aufwendungen, speziell für den Unterhalt des International Seamen’s Club Wulf Plesmann und des Multivan-Transporters. Der Zeitaufwand selbst wird vom Team komplett ehrenamtlich geleistet.

Mit Ihrer Spende an unsere Stiftung tragen Sie dazu bei, dass wir weiterhin mit unseren Zuwendungen die Arbeit unserer Schwestern und Brüder der Meremisjon Paldiski – gerade auch in schwieriger Zeit – ermöglichen können. Alle Spenden sind willkommen. Selbstverständlich erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinung. Und auch das sollten Sie wissen: Mit der Mitgliedschaft unserer Stiftung im „Verein Deutsche Interessengemeinschaft für Erbrecht und Vorsorge e.V. (DIGEV)“ sind wir in der Lage, unseren Spendern als potenzielle Zustifter oder Vermächtnisgeber eine kostenlose, anwaltliche Beratung anbieten zu können. Fragen Sie uns! Für Zustiftungen wird allgemein ein Betrag ab 50 EUR und für Vermächtnisse ab 1.000 EUR empfohlen.

 

PS:
Diese Spendenbitte erfolgte mit dankenswerter Unterstützung der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland mbH (WGKD), Hannover, eine Selbsthilfeeinrichtung der evangelischen und katholischen Kirche. Wir empfehlen die beigefügte Information des Unternehmens Ihrer Aufmerksamkeit. Sie finden dort Angebote, mit denen Kirchengemeinden, kirchliche-soziale Einrichtungen und auch ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter/innen der Kirchen und ihren Einrichtungen bei vielen Dingen des täglichen Lebens (z. B. bei der Energieversorgung) bares Geld sparen können.