Der Beruf des Seefahrers stellt besondere Anforderungen an Körper und Seele. Die von moderner Technik und endlosen Asphaltlandschaften gekennzeichneten Frachthäfen bieten für die Schiffsbesatzungen keine menschliche Umgebung, in der sie sich von der Arbeit erholen könnten. Viele Seeleute leiden zudem unter psychischen Problemen, unter der Trennung von ihren Familien und ihrer heimatlichen Kultur. Per Taxi in die Stadt fahren und sich dort mit Einkäufen, Restaurants und Bars abzulenken, das können sich die meisten nicht leisten. Wie in vielen Hafenstädten der Fall, gibt es auch im estnischen Paldiski so gut wie keine sozialen Strukturen zur Betreuung von Seefahrern, obwohl gerade die Handelsschifffahrt für Estland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Deshalb ist die vor 12 Jahren gegründete Estnische Seemannsmission (Meremisjon) Paldiski ein soziales Leuchtturmprojekt, das für den Dienst am seefahrenden Mitmenschen heraus ragende Bedeutung besitzt.

Mit nur wenigen, durchweg ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern bietet die Einrichtung unter Leitung von Viktor Kudrjavtsev den Seeleuten einen Ort von Wärme und Geselligkeit.Seefahrer an Bord bleiben nicht auf sich gestellt, sondern finden einfühlsame Gesprächspartner durch die ausgebildeten Bordbetreuer der Meremisjon . Oder sie werden mit dem blauen Kleintransporter zum Seemannsclub oder zu notwendigen Einkäufen ins Zentrum gefahren sowie auch bei Arzt- und Behördengängen begleitet. Im Club erwartet die Seeleute eine gemütliche und gastliche Atmosphäre, die zum Billardspiel oder zum ungestörten Verweilen an der Bar oder im Clubraum einlädt. Alles ist mit einfachen Mitteln und doch liebevoll gestaltet. Jeder ist willkommen, egal welcher Nationalität, Rasse oder Religion er angehört.

Doch die kleine Oase der Menschlichkeit ist seit Jahren akut bedroht und kämpft mutig und mit hoher Motivation um ihr Überleben. Die estnische Seemannsmission erhält bis jetzt keinerlei staatliche Finanzierung und lebt fast ausschließlich von Spenden bzw. vom Second-Hand-Verkauf ebenfalls gespendeter Kleidung. So unsicher immer wieder aufs Neue die Einnahmen sind, so sicher sind auf der anderen Seite die Fixkosten zur reinen Aufrechterhaltung des Betreuungsangebots. Es sind pro Jahr mindestens 12.000 EUR, die aufgebracht werden müssen für z. B. Heizung, Strom, Wasser, für das Fahrzeug und für kleinere Reparaturen in den Clubräumen.

Unser Verein, die Deutsche Evangelische Seemannsmission e.V., Berlin, der ebenfalls nur von Spenden lebt und ehrenamtlich arbeitet, unterstützt die estnische Seemannsmission Paldiski seit ihrer Gründung mit logistischer Schützenhilfe, Sachspenden und finanziellen Zuwendungen, um wenigstens die schlimmste Not zu lindern. Ohne die Hilfe unserer Spender wäre auch dieser Minimalbeitrag nicht möglich. Ohne Ihre Unterstützung müsste die Meremisjon schon bald schließen. Wir hoffen, dass in absehbarer Zeit die Stadt Paldiski einen Zuschuss leisten wird. Doch noch konnten unsere estnischen Brüder trotz flankierender Unterstützung durch Mitglieder unseres Vereins dieses rettende Ufer noch nicht erreichen.

Bitte, helfen Sie uns helfen! Machen Sie Gebrauch von dem beigefügten Überweisungsschein. Jeder Betrag ist willkommen! Selbstverständlich erhalten Sie dann von uns eine Spendenbescheinigung.

*****

Diese Spendenbitte erfolgte mit dankenswerter Unterstützung der BKK Diakonie in
Bethel - eine Krankenkasse speziell für alle haupt-, neben- und ehrenamtlich Tätigen in Kirche oder Diakonie. Wir empfehlen die Website der Krankenkasse (
http://www.bkk-diakonie.de) Ihrer Aufmerksamkeit.