Die internationale Seefahrt bewegt sich dieser Tage in unruhigen Gewässern. Konflikte und Spannungen halten die Handelsschiffe und ihre Besatzungen in vielen Regionen in Atem. Das Rote Meer, das Schwarze Meer oder das südchinesische Meer sind nur einige akute Gefahrenpunkte für Leib und Leben der Seeleute. Auch über dem Ostseeraum schwebt durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Drohungen Moskaus gegen westliche Staaten eine zunehmende Unsicherheit. Das spüren auch das Team der Paldiski Evangeelne Meremisjon und ihre Leiterin Riina Kangro. Mehr denn je sehnen sich die Seefahrer in den beiden Handelshäfen der estnischen Küstenstadt Paldiski nach einer kleinen Oase der Ruhe und des friedlichen Miteinanders. Diese finden sie für die kurze Zeit an Land im „International Seamens Club Wulf Plesmann“, der von Riina und ihrem Mann Janno gemanagt wird. Dass die Seeleute von ihren Schiffen kostenlos vom Hafen ins Zentrum gelangen, ist dem Multivan-Transporter der Meremisjon zu verdanken. Im Club haben sie freien Eintritt und genießen eine gastliche und entspannte Atmosphäre mit Bar, Billardtisch, freiem W- LAN und der Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen.
Um diesen menschlichen Leuchtturm an Uder estnischen Küste zu erhalten, ist neben dem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz des Teams vor allem auch die Bewältgung der immer wiederkehrenden finanziellen Herausforderungen von enormer Bedeutung. So schrieb uns Riina zum Anfang des Jahres einen kleinen Hilferuf: „Dieser Winter hat gezeigt, dass die Fenster in der Mission dringend isoliert werden müssen. Ich habe von dem Unternehmen, dass die Arbeiten durchführen würde, den ungefähren Preis erhalten: 700 Euro müssen wir für die Fenster aufwenden, und weitere 400 Euro für die Anschaffung eines großen Elektroheizkörpers. Hinzu kommen generell gestiegene Heiz- und Stromkosten.“ Mit einer größeren Überweisung nach Paldiski aus unserem Spendentopf konnten wir dieses Problem lösen und noch andere Reparaturen ermöglichen. Neben solchen Sonderausgaben benötigt der Seemannsclub für seinen Unterhalt und den Betrieb des Multivan-Transporters geschätzt 12.000 Euro im Jahr. Aus eigener Kraft ist das nicht möglich.
Eine weitere finanzielle Sorge ergab sich durch den Wechsel des Hafenmeisters im Südhafen. Bisher hatte die Meremisjon immer kostenfreien Zutritt zum Hafengelände. Plötzlich aber stand eine Hafensteuer von 200 Euro pro Monat drohend im Raum – angesichts der knappen Missionskasse wäre dies ein herber Rückschlag gewesen. Denn außer den Transportfahrten vom Schiff in den Seemannsclub und zurück nehmen auch die Bordbesuche des Teams wieder einen wichtigen Platz ein. Längere Zeit mussten sie wegen der Corona-Pandemie ruhen. Riina ist es dann mit viel Geschick und Glück gelungen, den neuen Hafenmeister Aldo Kirotar davon zu überzeugen, dass das kostenfreie Engagement der Meremisjon im Hafen unbedingt erhalten bleiben müsste. Hilfreich war, dabei dass sich Kirotar als alter Kontakt aus der Zeit entpuppte, als Riina noch an Bord des Passagierschiffes „Georg Ots“ arbeitete. Heute ist die Situation zum Glück geklärt, und die Zusammenarbeit geht wie gewohnt weiter.
Die von der Meremisjon betreuten Tanker transportieren wieder vermehrt Palmöl nach Estland und bringen Olivenöl, einen „sichereren“ Rohstoff, in den Hafen. In den Vorjahren wurden trotz des Embargos sowohl Flüssiggas als auch Heizöl vom Seeterminal im russischen Ust Luga transportiert. „Riesige große Tanker kamen in den Hafen und blieben dort fünf bis sieben Tage, dann wurden LNG und Öl von kleineren Tankern aus Ust Luga zu ihnen gebracht. Wir waren damit beschäftigt, die Freizeit der Teams zu gestalten, die in ganzen Gruppen zu uns kamen“, berichtet Riina. Im zurück- liegenden Jahr wurden darüber hinaus vom Team der Meremisjon ca. 40 Schiffsbesuche in den beiden Handelshäfen durchgeführt. Auf diese Weise waren auch Seeleute einbezogen, die aus unterschiedlichen Gründen oder kürzeren Liegezeiten nicht die Angebote des Seemannsclubs nutzen konnten. Über die menschliche Zuwendung im Geiste christlicher Nächstenliebe waren viele Seefahrer dankbar. Ihre Arbeitswelt, oft mit monatelanger Trennung von Heimat und Familie, ist überaus hart und belastet Körper und Seele gleichermaßen
Nehmen Sie gerne ebenfalls Antei! Es lohnt sich, bei Facebook, sofern Sie dort angemeldet sind, den Account „paldiski seamens mission wulf plesman“ aufzurufen und laufend Interessantes in Wort und Bild über die dortige Arbeit zu erfahren. Unsere zum Teil bereits langjährigen Spender zeigen uns, dass sich der rein ehrenamtliche Einsatz der Stiftung lohnt. Die Zuwendungen für den Leuchtturm christlicher Nächstenliebe an der estnischen Küste, die nur durch Ihre Spenden möglich werden, sind gut und nachhaltig angelegt. Dafür gilt Ihnen schon jetzt unser herzlicher Dank. Auch „kleine Münze“ ist eine große Hilfe. Selbstverständlich erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung.
Last but not least: Für eine Spende ab 10 auf der Überweisung schicken wir ihnen die maritime Stationsflagge der Meremisjon, die auf Schiffen beim Einlaufen in den Hafen von Paldiski im Wind flattert und den Besuch der Mannschaft ankündigt. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Adresse anzugeben.
PS:
Diese Spendenbitte erfolgte mit dankenswerter Unterstützung der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland mbH (WGKD), Hannover, eine Selbsthilfeeinrichtung der evangelischen und katholischen Kirche. Wir empfehlen die beigefügte Information des Unternehmens Ihrer Aufmerksamkeit. Sie finden dort Angebote, mit denen Kirchengemeinden, kirchliche-soziale Einrichtungen und auch ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter/innen der Kirchen und ihren Einrichtungen bei vielen Dingen des täglichen Lebens (z. B. bei der Energieversorgung) bares Geld sparen können.