Die Krisen der letzten Jahre haben auch die ohnehin nie leichte Arbeit von Seefahrern erheblich erschwert. Pandemie, Kriege, Energie- sowie internationale Wirtschaftskrise haben ihr Leben und das ihrer Arbeitgeber unsicherer gemacht. Physische und psychische Belastungen haben zugenommen. Für Schiffsbesatzungen von Frachtern, die in der estnischen Hafenstadt Paldiski vor Anker gehen, gibt es seit 2000 ein von christlicher Nächstenliebe geprägtes Hilfsangebot. Das ehrenamtliche Team der Paldiski Evangeelne Meremisjon unter Leitung von Riina Kangro sorgt dafür, dass die Seeleute für einige Stunden der Einsamkeit ihres Arbeitsplatzes entfliehen können. Mit einem Multivan-Transporter werden sie in den beiden Häfen der Stadt abgeholt und zum „International Seamen’s Club Wulf Plesmann“ ins Zentrum Paldiskis oder zu Ausflugszielen in der Umgebung gebracht.

Der Fortbestand der einzigen sozialen Einrichtung dieser Art für Seeleute in der Hafenstadt ist nur möglich durch den Einsatz von Spendengeldern der Stiftung Seemannshilfe in Berlin, die ihrerseits ebenfalls auf Zuwendungen - Ihre Zuwendungen - angewiesen ist. Der Seemannsclub bietet einen menschlichen Hafen in schwierigen Zeiten, in dem die Seefahrer, ohne Eintritt zahlen zu müssen, nicht nur ungestört ihre Freizeit verbringen können, sondern auch konkrete Hilfe und Unterstützung bei ihren Problemen erhalten. Vor allem können Sie kostenfrei Kontakt zu ihren Angehörigen in der Heimat per Telefon oder Computer aufnehmen – an Bord ihrer Schiffe ein zumeist sehr teures Vergnügen. Der Unterhalt des Clubs sowie des Multivans mit regelmäßigen Aufwendungen für Benzin und Technik kostet jährlich im Minimum 10.000 Euro. Steigende Energie und Spritpreise werden allerdings den Aufwand im kommenden Jahr deutlich erhöhen. Bis jetzt konnte dieser „soziale Leuchtturm“ auch dank Ihrer Spenden am Leben erhalten werden. Helfen Sie mit, dass es so bleibt!

Riina Kangro und ihr Ehemann Janno sind die Seelen der Meremisjon. Sehr einprägsam sind Riinas Lageberichte: „Die Seeleute kommen nach langer Zeit wieder an Land, um einzukaufen und freuen sich, festen Boden unter den Füßen zu fühlen. Im Club mit gemütlichen Sitzecken und Bar gibt es Schachturniere und Billard. Gerne wahrgenommen wird die Möglichkeit, ein Fahrrad auszuleihen oder den Hometrainer zu benutzen. In unseren Räumlichkeiten haben wir viele Blumen, und es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Pflanzen zu beschaffen, die zum Vergnügen auf den Schiffen angebaut werden können. Besonders beliebt ist die Aloe, deren Setzlinge ich bereits im Winter gezogen habe. Auch unsere Katze ‚Arabella‘ steht auf der Einsatzliste. Denn sie bietet seelische Hilfe an. Die Matrosen streicheln und verwöhnen sie gerne und freuen sich über ihr sanftes Schnurren.“

Hoch angesiedelt ist bei Riina die psychologische Betreuung der Seeleute. Auf diesem Gebiet bildet sie sich ständig weiter fort und studiert zahlreiche Materialien und Ratgeber. Das ist nicht einfach, denn ihre „Schützlinge“ kommen aus aller Herren Länder mit unterschiedlichen Mentalitäten und kulturellen bzw. religiösen Prägungen. Das Verhältnis zwischen den Crews ist trotz der Gegensätze freundlich und respektvoll, selbst wenn z. B. Russen und Ukrainer auf einem Schiff zusammenarbeiten, betont Riina. In diesem Jahr besuchten besonders viele Seeleute aus Indien und den Philippinen den Club. Trotz der bis Mai geltenden Corona-Beschränkungen kamen bisher die Besatzungen von über 25 Schiffen. Es werden in diesem Jahr voraussichtlich 150 Besucher werden. „Die Kontakte mit einer Reihe von Seeleuten dauern auch nach ihrem Aufenthalt weiter an. Viel positives Feedback gibt es auf Facebook. Über unseren Account stehen wir immer noch in Verbindung mit Seeleuten, die schon einmal unseren Club besucht haben“, berichtet Riina.

Nehmen Sie gerne ebenfalls Anteil! Es lohnt sich, bei Facebook, sofern Sie dort angemeldet sind, den Account „paldiski seamens mission wulf plesman“ aufzurufen und laufend Interessantes über die dortigen Neuigkeiten zu erfahren

All diese Aktivitäten im Dienst der Nächstenliebe sind nur möglich durch die Finanzhilfen unserer Stiftung, zu denen wir auch dieses Jahr dank Ihrer Spenden in der Lage waren. Mit Ihrer Zuwendung unterstützen Sie direkt die Arbeit unserer Brüder und Schwestern in Paldiski. Dafür gilt Ihnen schon jetzt unser herzlicher Dank. Auch „kleine Münze“ ist eine große Hilfe. Selbstverständlich erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung

Last not least: Für eine Spende ab 10 Euro mit dem Kennwort „Flagge“ auf der Überweisung schicken wir ihnen die maritime Stationsflagge der Meremisjon, die auf Schiffen beim Einlaufen in den Hafen von Paldiski im Wind flattert und den Besuch der Mannschaft ankündigt. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Adresse anzugeben.

 

PS:
Diese Spendenbitte erfolgte mit dankenswerter Unterstützung der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland mbH (WGKD), Hannover, eine Selbsthilfeeinrichtung der evangelischen und katholischen Kirche. Wir empfehlen die beigefügte Information des Unternehmens Ihrer Aufmerksamkeit. Sie finden dort Angebote, mit denen Kirchengemeinden, kirchliche-soziale Einrichtungen und auch ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter/innen der Kirchen und ihren Einrichtungen bei vielen Dingen des täglichen Lebens (z. B. bei der Energieversorgung) bares Geld sparen können.