Seefahrer tragen ein hartes Los. Fern der Heimat macht ihnen häufig die Trennung von ihren Familien, von sozialen Kontakten und kultureller Geborgenheit zu schaffen. Die anstrengende Arbeit auf hoher See isoliert sie für Tage und Wochen. Wenn dann ihr Schiff im Hafen liegt und keine persönlichen Kontakte möglich sind, stellen sich schnell Einsamkeit und Verlorenheit ein.

Um das zu verhindern, kümmert sich in der estnischen Hafenstadt Paldiski seit 14 Jahren auf rein ehrenamtlicher Basis ein Team von Bordbetreuern und Helfern der estnischen Seemannsmission (Meremisjon) unter Leitung von Viktor Kudrjavtsev um Seeleute aller Nationalitäten, Religionen und Kulturen. In Zentrum des Ortes haben sie mit viel Eigenarbeit und mit Hilfe von Spenden und Zuwendungen aus Deutschland einen kleinen, gemütlichen Seemannsclub errichtet. Er bietet den Seefahrern Geborgenheit, menschliche Ansprache und Begegnungen mit anderen Seeleuten.  Nirgendwo anders gibt es für sie in der baltischen Hafenstadt einen alternativen Anlaufpunkt. In Paldiski und nicht nur dort gilt die Einrichtung mittlerweile als soziales Leuchtturmprojekt.

Um diesen Anker für Seeleute dauerhaft aufrecht zu erhalten, werden jährliche Mittel von etwa 10.000 EUR benötigt. Allein die laufenden Kosten für den Betrieb des Seemannsclubs und des Multivan-Transporters verschlingen 2/3 dieser Summe. Hinzu kommen zusätzliche Aufwendungen für Renovierungen, Reparaturen oder kleinere Neuanschaffungen. Die Einnahmen vor Ort reichen nicht aus, obwohl die Meremisjon noch einen kleinen Second-Hand-Verkauf von Textilien durchführt, die auf Vermittlung von Mitgliedern der Deutschen Evangelischen Seemannsmission e. V. (DESM), Berlin, aus Deutschland kommen. Nur durch direkte finanzielle Hilfen unseres Vereins, der selbst ausschließlich von Spenden und Kollekten lebt, kann die estnische Seemannsmission Paldiski überleben.
Wichtiges Transportmittel: Multivan der Seemannsmission im HafenWichtiges Transportmittel: Multivan der Seemannsmission im Hafen

Existenziell wichtig für die tägliche Arbeit ist besonders der Multivan-Transporter. Ohne diesen wäre es nicht möglich, Seeleute aus den beiden Häfen Paldiskis ins Stadtzentrum zum Seemannsclub oder zu Behördengängen, Arztterminen oder Einkäufen zu fahren. Über 26.000 Kilometer hat das Fahrzeug allein 2013 im Dienst der Seefahrer zurückgelegt. Manche Fahrten gingen weit über Paldiski hinaus bis zu den Häfen von Keila und Muuga nahe Tallinn.

Das unermüdliche Engagement der Meremisjon Paldiski hat auch Pastor i. R. Helmut Dieterich, der im letzten Jahr zum neuen Vorsitzenden der DESM gewählt wurde, tief beeindruckt: „Es ist großartig, wie es dem Team um Viktor in ehrenamtlicher Arbeit gelingt, im bescheidenen Rahmen einer Club-Wohnung einen gastlichen und gemütlichen Anlaufpunkt für Seeleute aus aller Welt zu schaffen.“ Eigentlich wollte Pastor Dieterich im Ruhestand nicht mehr solch verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. „Aber für diese Einrichtung in Paldiski und ihre Menschen, die mir am Herzen liegen, habe ich die Aufgabe gerne angenommen. Und ich möchte auch den Empfängern dieser Spendenbitte unsere estnischen Brüder und ihre Arbeit ans Herz legen.“
Von melancholischer Schönheit: Abenddämmerung über der OstseeVon melancholischer Schönheit: Abenddämmerung über der Ostsee

Ein heraus ragendes Beispiel für die Unterstützung des Vereins und damit auch für die Meremisjon Paldiski ist unser im letzten November an einer unheilbaren Krankheit verstorbenes Mitglied Bärbel Seehase. Schon zu Lebzeiten hat sie sich unermüdlich für die DESM engagiert. Sie hat nun über den Tod hinaus Spuren der Liebe hinterlassen. In ihrem letzten Willen verfügte sie, dass alle Spenden anlässlich ihrer Beisetzung ausschließlich der estnischen Seemannsmission  Paldiski zu Gute kommen sollten. Am Ende kam ein namhafter Betrag zusammen, der unsere weitere Arbeit unterstützen und erleichtern wird. Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit und Respekt.

Der Tod ist kein leichtes Thema, und wer mag schon gerne daran denken und seine Dinge für die Zeit danach regeln? Aber die Möglichkeit, der Nachwelt Spuren der Liebe hinterlassen zu können, ist ein schöner Gedanke. Falls Sie sich unserer Arbeit als Spender besonders verbunden fühlen und zusätzlich etwas für die Nachhaltigkeit Ihres Wirkens tun möchten, könnten Sie sich an dem Vorbild von Bärbel Seehase orientieren und Vorsorge dafür treffen, dass eines fernen Tages nach Ihrem Tod die Spuren der Liebe weiterleben und den Seefahrern in der Hafenstadt Paldiski konkret weiterhelfen.

Unsere großes Ziel ist es, eines Tages aus dem Verein eine Stiftung zu machen, die langfristig die Arbeit der estnische Seemannsmission absichert. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Daher sind jetzt kurzfristig zur finanziellen Abdeckung des Jahres 2014 Ihre Spenden äußerst wichtig. Helfen Sie uns beim Erhalt dieses Ankers für Seeleute! Natürlich erhalten Sie auch eine  Spendenbescheinigung.

****

Diese Spendenbitte erfolgt mit dankenswerter Unterstützung der BKK Diakonie in Bethel - eine Krankenkasse speziell für alle haupt- und nebenberuflich sowie ehrenamtlich Tätigen in Kirche oder Diakonie. Nähere Informationen unter http://www.bkk-diakonie.de