Inflation, steigende Energiekosten und Zeiten politischer Unsicherheit. Was hierzulande vielen Menschen Sorge bereitet, zeigt sich noch ausgeprägter in Estland. Unsere Brüder und Schwestern der Paldiski Evangeelne Meremisjon sind von den aktuellen Rahmenbedingungen durch allgemein gestiegene Kosten gleich in doppelter Hinsicht betroffen. Der Betrieb des „Internationalen Seemannsclub Wulf Plesmann“ und der Transport von Seeleuten von den beiden Frachthäfen der estnischen Küstenstadt ins Zentrum mit dem Multivan-Transporter sind zwei Hauptpfeiler ihres ehrenamtlichen Engagements für die Seefahrer. Riina Kangro, die das Team der Meremisjon leitet, ist besorgt: „Aufgrund der Preiserhöhungen sind unsere Stromrechnungen sprunghaft gestiegen. Und eine Tankfüllung für unseren Bus kostete bereits letzten Sommer doppelt so viel wie sonst. Die Nebenkosten der Mission, insbesondere für die Raumheizung im Club, sind um fast 100 Prozent gestiegen. Wir müssen es irgendwie schaffen, über den nächsten Winter zu kommen.“

Riina, die von ihrem Ehemann Janno tatkräftig unterstützt wird, setzt trotz der widrigen Umstände auf Kontinuität. Es sind neben der finanziellen und ideellen Unterstützung durch die Stiftung Seemannshilfe vor allem auch die vielen positiven Rückmeldungen der Seeleute selbst. Hierzu schrieb Riina: „Uns ermutigt immer wieder deren Anteilnahme an der Arbeit der Mission, wie sie uns über Soziale Medien wie Facebook und den dortigen positiven Kommentaren der Matrosen zur Kenntnis gelangt. Die große Zustimmung ist trotz der vergangenen Corona-Krise und des aktuellen Krieges in der Ukraine nochmals deutlich gestiegen. Einige Seefahrer haben kommentiert, dass wir auf dem Höhepunkt der Corona-Krise die einzige Einrichtung waren, in der sie überhaupt noch willkommen waren.“

Nehmen Sie gerne ebenfalls Anteil! Es lohnt sich, bei Facebook, sofern Sie dort angemeldet sind, den Account „paldiski sea- mens mission wulf plesman“ aufzurufen und laufend Interessantes in Wort und Bild über die dortige Arbeit zu erfahren.

Eine ganz besondere Form der Anerken- nung fanden Riina und ihr Team auf indirektem Wege. Die Estin Maaja Silm, die im Auftrag unserer Stiftung vor Ort die Arbeit der Meremisjon mit Rat und Tat unterstützt, erhielt vor kurzem das Bundesverdienstkreuz. Diese hohe Auszeichnung wurde bisher nur wenigen Bürgern Estlands zuteil: Im Auftrag  von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und des Auswärtigen Amtes in Berlin wurde Maaja in der deutschen Botschaft Tallinn diese hohe Auszeichnung verliehen. Die Ehrung erfolgte in Anerkennung ihres langjährigen  und  außerordentlichen  Engagements für die deutsch-baltischen Beziehungen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Denn ihr Engagement war, über ihre Unterstützung für Paldiski hinaus, in vielen anderen Bereichen, zum Teil über Jahrzehnte, beispielhaft. Initiator des Verfahrens war der Rendsburger Diakon Wilhelm Seehase, zugleich Gründer der Stiftung Seemannshilfe. Seit der Wende 1990 engagierte er sich mit seinen Kontaktnetzen und seiner Erfahrung im Auftrag der Diakonie und später der Deutschen Seemannsmission in Estland und wurde dabei von Beginn an von Maaja Silm unterstützt.

Befürwortet wurde die Ordensverleihung ferner durch eine Reihe weiterer Persönlichkeiten aus Deutschland und Estland. Ein ganz besonderes Interesse von Maaja Silm galt und gilt den Seemannmissionen des Landes und speziell dem Engagement der Meremisjon Paldiski für die Seefahrer. Dr. Wolfgang Baumeier, erster Vorsitzender der Stiftung Seemannshilfe, würdigte Maaja Silms jahrelanges Engagement: „Sie ist nach wie vor ein ‚Türöffner‘ für wichtige Ansprechpartner der Stiftung in Ministerien, Botschaften sowie gewerkschaftlichen und kirchlichen Gruppierungen in Estland“.

Das große ideelle Netzwerk kann allerdings die konkreten Finanzhilfen für die Meremisjon durch unsere Stiftung nicht ersetzen. Sie zeigt uns aber – und unseren zum Teil langjährigen Spendern -, dass sich dieses Engagement lohnt und unsere Zuwendungen, die nur durch Ihre Spenden möglich werden, für diesen „Leuchtturm christlicher Nächstenliebe“ an der estnischen Küste gut angelegt sind. Mit Ihrer Zuwendung unterstützen Sie direkt die Arbeit unserer Brüder und Schwestern in Paldiski. Dafür gilt Ihnen schon jetzt unser herzlicher Dank. Auch „kleine Münze“ ist eine große Hilfe. Selbstverständlich erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung.

Last not least:
Für eine Spende ab 10 Euro mit dem Kennwort „Flagge“ auf der Überweisung schicken wir ihnen die maritime Stationsflagge der Meremisjon, die auf Schiffen beim Einlaufen in den Hafen von Paldiski im Wind flattert und den Besuch der Mannschaft ankündigt. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Adresse anzugeben.

 

PS:
Diese Spendenbitte erfolgte mit dankenswerter Unterstützung der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland mbH (WGKD), Hannover, eine Selbsthilfeeinrichtung der evangelischen und katholischen Kirche. Wir empfehlen die beigefügte Information des Unternehmens Ihrer Aufmerksamkeit. Sie finden dort Angebote, mit denen Kirchengemeinden, kirchliche-soziale Einrichtungen und auch ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter/innen der Kirchen und ihren Einrichtungen bei vielen Dingen des täglichen Lebens (z. B. bei der Energieversorgung) bares Geld sparen können.